Der rund 170 Meter lange Wehrsteg
Regelmäßig im Frühjahr und im Herbst finden in München Bachauskehren statt. Diesmal werden die Große Isar, also der Isar-Seitenarm zwischen dem westlichen Isarufer und Museumsinsel, Wehrsteg und Praterinsel, sowie der Fabrikbach einschließlich der anschließenden Gewässer – unter anderem Eisbach und Schwabinger Bach – geräumt.
Der Zulauf zum Fabrikbach wird geschlossen, und die Gewässer werden anschließend durch die Fischereiberechtigten abgefischt. Der Zulauf wird am 28. Oktober wieder geöffnet.
Die beiden Wehranlagen an der Isar, das Praterwehr und das Wehr gegenüber der Lukaskirche, werden geöffnet, damit auch in der Großen Isar die Bachauskehr durchgeführt werden kann.
Bei der Bachauskehr wird das Bachbett von Unrat und Sedimenten befreit; was sich am Grund ablagert oder ungehindert wuchert, belastet die Tierwelt und die Wasserqualität. Bei abgesenktem Wasserspiegel werden die Gewässer begangen, Böschungen und Bauwerke untersucht und erforderliche Reparaturen ausgeführt. Dies ist notwendig, weil durch mitgerissenes Treibgut Schäden an Böschungen, Dämmen und Brücken entstehen können. In München erfolgt die Bachauskehr traditionell im Frühjahr und Herbst; zu dieser Zeit besteht weder die Gefahr, dass die Gewässer durchfrieren, noch, dass sie übermäßig aufheizen. Das Baureferat führt die sogenannte sanfte Bachauskehr durch, bei der zum Schutz der Tierwelt jederzeit Restwasser in den Bächen bleibt. Größere Fische werden abgefischt und in andere Gewässer umgesetzt. Die Aktion wird naturschutzfachlich begleitet und dokumentiert.
Die Bachauskehr ist stets abgestimmt mit dem Wasserwirtschaftsamt, der Unteren Naturschutzbehörde, den Fischereivereinen sowie mit den zuständigen Landkreisbehörden und wird vom zuständigen Referat für Klima- und Umweltschutz angeordnet.
In Laufe der vergangenen Jahre hat sich eine große Menge Kies in der Großen Isar angelagert. Aus Gründen des vorsorglichen Hochwasserschutzes muss dieser wieder in die Kleine Isar, also den östlichen Seitenarm der Isar, umgesetzt werden. Hierfür werden an zwei Stellen bis 28. Oktober große Bagger eingesetzt. Im Bereich der Corneliusbrücke wird ein Damm aus Isar-Kies aufgeschüttet, der das Wasser in die Kleine Isar leitet. Am Wehr gegenüber der Lukaskirche wird ein Bagger den Kies aus der großen Isar auf die Kiesbank unterhalb des Wehrs umsetzen.
Bei allen Arbeiten wird der Fokus auf eine tierschonende Arbeitsweise gelegt. Auch dieser Prozess wird von der ökologischen Baubegleitung eng überwacht.
Quelle: Rathaus Umschau 2022/192
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