Unterstützer:innen der Letzten Generation auf der Von-der-Tann-Straße in München
Foto:Letzte Generation
Auf der Von-der-Tann-Straße in München, in unmittelbarer Nähe der Münchner Staatskanzlei, haben zwei Unterstützer:innen der Letzten Generation sich heute neben einem UHU-Fass mit Kleber überschüttet. Sie trugen Neoprenanzüge und hielten ein Banner, das ein bisher noch unveröffentlichtes Ereignis in der nächsten Woche ankündigt: „Was wird Dienstag wohl passieren?”
Die Handlung zeigt die Absurdität der am 09.12.2022 von der Bayerischen Landeshauptstadt erhobenen präventiven Allgemeinverfügung gegen Klebe-Versammlungen. Diese verbietet jeglichen Protest, bei dem sich Klimaaktivist:innen auf der Straße fixieren, vgl. tagesschau.de: Aktionen von Klimaaktivisten – München untersagt Klebeproteste.
Von Verboten und Gefängnisstrafen lassen sich die Menschen der Letzten Generation nicht abhalten – weiterhin befinden sich neun Unterstützer:innen in bayerischen Gefängnissen in Präventivhaft.
„Das Klebe-Verbot ändert gar nichts. Wir werden uns weiterhin so oft und mit so viel Kleber wie nötig auf Münchens Straßen kleben. Das Verbot einer demokratischen Protestform zeigt lediglich die Unfähigkeit der Regierung, angemessen auf die drohende Klimahölle zu reagieren und unseren einfachen, überlebenswichtigen Sicherheitsmaßnahmen nachzu­kommen. Der Widerstand wird weitergehen. Menschen, die die Verfassung schützen wollen, kann man nicht verbieten”, stellt Sprecher der Letzten Generation Jakob Beyer klar.
Antonia Vollbrecht, die heute in der Nähe des Prinz-Carl-Palais (Dienstsitz des Bayerischen Ministerpräsidenten) in Kleber gebadet hat, erklärt: „Wir gehen täglich für das Überleben unserer Kinder auf die Straße. Es ist absurd zu denken, man könnte uns von diesem überlebenswichtigen Vorhaben durch ein einfaches Verbot abhalten. Es ist fünf vor zwölf – wir können nicht warten, bis die Deiche brechen. Ich versinke lieber jetzt in Kleber, als in drohenden Flutkatastrophen.”
Im Juli 2021 verloren tausende Menschen aufgrund des Hochwassers im Ahrtal ihre gesamte Existenz – und mehr als 130 von ihnen auch ihr Leben, vgl. tagesschau.de: Staatsakt für Flutopfer: Rheinland-Pfalz erinnert an die mehr als 130 Toten (Video).
Wissenschaftler:innen zufolge trägt der drohende Klimakollaps Mitschuld an der Flutkatastrophe, vgl. Klima Allianz Deutschland: Die Flutkatastrophe im Juli 2021 in Deutschland und die Klimakrise (Scientists For Future).
Extremwetterereignisse wie Sturzfluten und Rekordniederschläge sind somit die unweigerliche Konsequenz der unverantwortlichen Politik der Bundesregierung.
Ebenso wurden einige Stunden zuvor in Berlin an 4 Orten friedlich Autobahnausfahrten blockiert. Die Forderungen nach ersten Sicherheitsmaßnahmen gegen den drohenden Klimakollaps bleiben dabei unverändert: die Rückkehr des 9-Euro-Tickets und ein Tempolimit von 100 km/h auf allen deutschen Autobahnen.
Aimée van Baalen, Sprecherin der Letzten Generation fragt sich: „Wann untersagt endlich jemand der Bundesregierung die aktive Befeuerung der Klimakatastrophe? Wann untersagt jemand riesigen Konzernen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen? Wir untersagen weiterhin unseren Gehorsam in einem System, das uns umbringt! Was wirst du tun?”
Quelle: Letzte Generation, presse@letztegeneration.de
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