„Die Folgen der Klimakatastrophe sind nicht geschlechtsneutral“. Unter diesem Motto haben heute Mittag fünf Unterstützer:innen der Letzten Generation den Verkehr auf der Ludwigstraße stadteinwärts für wenige Minuten blockiert. Die Aktivistinnen hatten sich – heute am Internationalen Frauentag – auf dem Fußgängerüberweg am Nordausgang der U-Bahnstation Universität nicht festgeklebt, sondern versperrten einfach nur mit Transparenten stehend und knieend den Fahrzeugen den Weg.
Die Polizei traf nach wenigen Minuten ein und sammelte die Blockiererinnen von der Straße ein. Das geschah recht schnell – und auch ein Pressefotograf wurde von einigen Beamt:innen unsanft aus dem Weg geräumt.
Vorher hatten bereits ungeduldige Autofahrer:innen ihren Weg über Geh- und Radweg genommen, immerhin ist dabei niemand zu Schaden gekommen. Allerdings: Rempeleien und unflätige Äußerungen waren zu beobachten.
Eine Mutter mit Säugling (in entsprechendem Kinder- bzw. Babysitz gut angeschnallt) war gerade dabei, zwei der Aktivistinnen zu überzeugen, sie doch bitte auf dem Weg zum Kindergarten – wo sie eine Tochter abzuholen hätte – vorbei zu lassen, als die wackere Gruppe von den eingetroffenen Polizist:innen auf die Seite geräumt wurde.
Die Fünf konnten – nach Durchsuchung und Personalienfeststellung – ihren Protest vor Ort im Eingangsbereich der U-Bahnstation (beim Treppenaufgang zum LMU-Gebäude) direkt an der Straße fortführen.
Sie wurden von Passanten beklatscht, mit frischen Brezen versorgt – natürlich gab es auch Proteste („Sind das die Kleber ?!?!?“) -, und erhielten Unterstützung durch einen solidarischen Demonstranten, der spontan ein Schild angefertigt hatte: „In Solidarität mit den hier Demonstrierenden fordere auch ich unsere Regierung auf, entsprechend Art. 20a GG endlich zum Handeln gegen die Klimakatastrophe auf“.
Dies, nachdem er gegenüber dem Einsatzleiter der Polizei ausdrücklich erklärt hatte, sich der Veranstaltung aus Solidarität anschließen zu wollen und seinen Personalausweis präsentierte. Tatsächlich wurde er, wie vorher die fünf Aktivistinnen, ebenfalls durchsucht … und konnte dann quasi „offiziell“ mitdemonstrieren.
Neueste Kommentare